
Eine Trommel Buntes
Die Masse macht’s: Bis zu 150.000 Kleinteile aus Metall, Kunststoff, Holz oder Glas kommen bei Rotover auf einen Schlag in die Trommel. Auf diese ungewöhnliche Weise bringt das Wuppertaler Unternehmen seit 25 Jahren hochwertige Farbe ins Schüttgut.
Oft sind die Winzlinge nur wenige Millimeter groß und ein paar Gramm schwer. Technische Federn und Schrauben, aber auch textiles Zubehör wie Zips, Haken und Ösen gehören zu den vielfältigen Produkten, die Philipp und Thomas Hülsemann gemeinsam mit ihrem Zehn-Mann-Team täglich im Zweischichtbetrieb lackieren und beschichten.
Um ein effizientes, gleichbleibend gutes Qualitätsergebnis zu garantieren, hat sich der Familienbetrieb schon frühzeitig auf ein besonderes Applikationsverfahren spezialisiert. „Wir setzen für die Lackierung mittlerweile 16 beheizte Trommeln ein, die während des Farbauftrags gleichmäßig rotieren. So bleiben die Kleinteile stets in Bewegung, während ein Spritzdüsensystem den Lack aufsprüht. Dies stellt sicher, dass jede einzelne Komponente gleichmäßig und rundum ein perfektes Oberflächen-Finish erhält – ohne dass die Teile aneinanderkleben“, beschreibt Philipp Hülsemann die Technik des Heißtrommellackierens.
Lackieren und Trocknen in einem
Hinzu kommt ein weiterer entscheidender Vorteil in punkto Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit. Thomas Hülsemann, der zusammen mit seinem Bruder die Geschäfte bei Rotover leitet, erläutert ihn: „Das Zusammenspiel zwischen Bewegung und Temperatur in der Trommel schafft die Voraussetzung, dass Lackieren und Trocknen innerhalb eines Arbeitsprozess nahezu gleichzeitig erfolgen. Das heißt, sobald der Lack auf die rotierenden Teile aufgebracht ist, trocknet er sofort aus. Also kann direkt eine neue Schicht aufgetragen werden. Damit ist das Heißtrommellackieren eine clevere Alternative zu anderen wesentlich umständlicheren und zweitaufwendigeren Applikationstechniken.“
Spezialitäten von der Schwester
Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des modernen Lackierverfahrens hat der Lackhersteller Huelsemann Coatings, ein Schwesterunternehmen von Rotover und langjähriger Experte in der Entwicklung von Beschichtungen für Kleinteile. Aus dem breiten Industrielack-Sortiment stammen auch die „mini coatings“, die bei Rotover hauptsächlich verwendet werden. Dazu zählen unter anderem dekorative Lacke in Metallic, Galvanik-Look oder Neon-Optik sowie hochglänzende oder matte Qualitäten in unendlich vielen Farbtönen, die den Kleinteilen ein attraktives, wertiges Aussehen geben. Aber auch Funktionslacke werden verarbeitet, um den jeweiligen Anforderungen im praktischen Gebrauch gerecht zu werden.
Ein Allround-Talent in Farbe
„Eine Lackierung macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern übernimmt auch zahlreiche Aufgaben“, stellt Betriebsleiter Michael Teuber fest. „Sie muss beispielsweise vor mechanischen und chemischen Einflüssen schützen, sie muss temperaturbeständig und frei von ökologisch bedenklichen Inhaltsstoffen sein und soll natürlich optimal haften und lange halten. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Firma Huelsemann sind wir in der Lage,
für jeden Anwendungsfall die richtige kundenspezifische Lösung zu finden.“
Eine komplette Lösung im Angebot
Dieses Teamwork ist eine Grundlage der Kernkompetenz von Rotover. Philipp Hülsemann bringt die Sache auf den Punkt: „Wir arbeiten zwar im Kundenauftrag, bieten aber mehr als ein herkömmlicher Lohnlackierer. Unsere Auftraggeber bekommen von uns eine individuelle Systemlösung komplett aus einer Hand.“ Dies hat sich im Laufe der vergangenen 25 Jahre herumgesprochen. Ob aus der Bekleidungsbranche, dem Automotive-Bereich, der Elektro-Industrie oder der Möbelfabrikation – das Unternehmen berichtet, dass heute Produzenten von Massenkleinteilen aus vielen europäischen Ländern nach Wuppertal kommen, um beim Lackierspezialisten Rotover arbeiten zu lassen.
Brigitte Waldens
Foto: Günter Lintl
KontaktRotover Lackiertechnik GmbH
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